Von wegen fetter Mops!

Gesunde Ernährung auch für's Tier

(dtd). In 15 Millionen deutschen Haushalten, das sind mehr als ein Drittel der Gesamtanzahl, leben Tiere, so eine Erhebung von GfK ConsumerScan aus 2010. Das bedeutet, etwa 8,2 Millionen Katzen, 5,4 Millionen Hunde und unzählige Kleintiere wollen geliebt und versorgt werden. Allerdings lässt sich eine besorgniserregende Entwicklung verzeichnen: immer mehr Heimtiere sind zu dick.

Herrchen und Hund

Herrchen (beziehungsweise Frauchen) und Hund sollen sich mit den Jahren immer mehr ähneln - ein Gerücht? Unbestritten ist, dass sich ihr Verhalten aneinander angleicht. Schon bei der Auswahl der Rasse ist oft eine Tendenz erkennbar - ein eher gemütlicher Mensch wird sich kaum ein Energiebündel von Hund anschaffen, und im Zusammenleben wird dann auch der Hund bald die Vorzüge des Sofas erkennen.

Das mag daran liegen, dass Hunde dazu neigen, ihre Herrchen nachzuahmen - das haben Forscher der Universität Wien in Versuchen bewiesen. Aber auch ohne das lenkt der Mensch nun mal die Lebensweise seines Tieres, und wenn er selbst gerne isst und sich wenig bewegt, wird er häufig seinen Hund ebenfalls entsprechend ungesund halten.

Die Folgen sind in beiden Fällen die gleichen: Übergewicht.

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"Der guckt aber so hungrig!“

Es gibt kaum ein Geschöpf auf der Welt, das so jammervoll bittend dreinschauen kann, wie ein Hund, wenn Herrchen bei Tisch sitzt. Katzen hingegen betteln nicht, sie fordern, und da dieses Verhalten bei ihren Besitzern meist ein Gefühl des Stolzes auf ihre Persönlichkeit auslöst, sind sie damit nicht weniger erfolgreich als ihre Hundekollegen. Man kann es verstehen - für nicht wenige Menschen, vielfach Alleinstehende oder Senioren, ist ihr Tier das Wichtigste, es ist für sie Trost und Ersatz für menschliche Zuwendung, und sie neigen oft dazu, ihren Hund oder ihre Katze mit allem erdenklich Guten zu überschütten. Doch leider fügen sie ihnen dadurch eher beträchtlichen Schaden zu, ohne es zu wollen.

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Krankheiten durch Übergewicht

Grundsätzlich können Katzen und Hunde an den gleichen Krankheiten leiden wie Menschen. Der Anstieg der übergewichtsbedingten Erkrankungen auch bei Tieren, wie Diabetes, ist daher nicht verwunderlich angesichts der vielen überfütterten Vierbeiner. Aber auch Herzleiden, Gelenkschmerzen, Verdauungsprobleme und Gicht treten bei Tieren deshalb inzwischen häufig auf. Die Konsequenzen sind jahrelanges Leiden und ein verfrühter Tod.

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Angemessene Ernährung und viel Bewegung

In aller Regel benötigen Hund und Katze weitaus weniger Futter, als ihre Menschen glauben. Für eine Katze gilt "60 kcal pro Kilogramm Gewicht am Tag“ - das sind bei einer durchschnittlichen Katze ungefähr 300 Gramm Fertigkost. Bei Hunden kommt es auf die Größe und natürlich auf den aufgabenbedingten Energiebedarf an. Es gibt dabei auch rassenspezifische Unterschiede: ein ruhiger Golden Retriever braucht weniger Energie als der Wirbelwind Jack-Russell-Terrier.

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Boot-Camp für Mensch und Hund

In den USA hat man die Zeichen der Zeit bereits erkannt. Seit 2007 bietet eine Hundeschule in Los Angeles außer Gehorsamstraining für Hunde ein gemeinsames Fitnessprogramm für Hund und Herrchen an. "Wenn die Hunde ein Trainingsprogramm absolvieren, müssen die Besitzer mitmachen", sagt Jill Bowers von Thank Dog Boot Camp (www.thankdogbootcamp.com). Der Erfolg gibt ihr recht: Zahllose Hundebesitzer schwärmen vom Ansporn, den sie dadurch erhalten, ihr Gewicht zu reduzieren und etwas für ihre Gesundheit zu tun. Und ihre Hunde profitieren davon.

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Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen